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Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten - frühzeitig erkennen - gezielt helfen

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Beschreibung

Handbuch für Lehrkräfte und Therapeuten

Immer wieder wird von Pädagogen die Frage gestellt: "Wie können wir unsere lese-rechtschreibschwachen Kinder im Unterricht sinnvoll unterstützen und welche Fördermethoden sind hilfreich?" Es wird dabei das Dilemma deutlich, dass Pädagogen während ihrer Ausbildung nur sehr ungenügend über mögliche Schwierigkeiten beim Erwerb des Lesens und Rechtschreibens informiert wurden. Lehrerinnen und Lehrer stehen dann in der Praxis vor der Aufgabe, stark verunsicherten und an sich zweifelnden Kindern möglichst umfassend helfen zu müssen.
Diese Aufgabe ist bei den komplexen Problemen, die den Pädagogen von der heutigen Gesellschaft zur Lösung aufgebürdet werden, nicht leicht zu bewältigen. Klar jedoch ist, dass alle Kinder für ihr weiteres Lernen tragfähige Grundlagen in den elementaren Lernbereich Lesen und Rechtschreiben erwerben müssen, auch die Kinder deren Lernprozess erschwerten Bedingungen unterliegt.
Dieses Buch erklärt das Phänomen der Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und beschreibt in anschaulicher, praxisbezogener Weise Diagnostik und Kriterien der Förderung. Es bezieht die schwierige Lernsituation von betroffenen Kindern mit ein und vermittelt Hilfen zu deren Bewältigung. Die Autorin weiß um die Ängste und Selbstwertprobleme betroffener Kinder, kennt die Unlust und Demotivation. Sie hat erfahren, mit welchem Eifer sich auch diese Kinder an das Lesen und Schreiben heranwagen, Freude daran finden und ihre Schwierigkeiten erfolgreich abbauen, wenn ihnen in qualifizierter Weise geholfen wird.

Christa Hitzbleck
(Vorsitzende des Landesverbandes Legasthenie NRW e.V.)


Zur Einführung:

Lesen und Schreiben sind nach der gesprochenen Sprache eines der elementarsten Bildungsgüter der heutigen Gesellschaft.
Es sind Kulturtechniken, die für die soziale Kommunikation und für jede Form der Ausbildung unentbehrlich sind; daher stehen sie am Anfang einer jeden Bildungskarriere.

Deren Beherrschung bildet eine Normerwartung in unserer Gesellschaft. Wer diese Erwartungen nicht erfüllt, mindert seine Chance, sozial akzeptiert zu werden und gefährdet seinen sozialen Status.
Viele Kinder und Jugendliche leiden unter Störungen in einem dieser elementaren Lernprozesse, dem Lesen und / oder Rechtschreiben (Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten), die in jedem Alter auftreten können. Diese beeinträchtigen oftmals die Persönlichkeitsentwicklung und psychische Gesundheit. Seelische Schäden können schon häufig vor einem offenkundigen, schulischen Leistungsversagen eintreten, die sich u.U. als Verhaltensauffälligkeiten verselbstständigen. Lese- rechtschreibauffällige Kinder und Jugendliche lernen zunächst sehr langsam, auffällig werden sie jedoch erst im Vergleich mit "Normallernenden", denn nur so fällt auf, dass sie die Norm der Jahrgangsklasse nicht erfüllen.

Es besteht die Gefahr, dass sich Lernauffälligkeiten in handfesten Lernstörungen manifestieren, wenn eben diese Schwierigkeiten nicht frühzeitig erkannt und durch schulische bzw. außerschulische Förderung behoben werden.
Ein betroffener Schüler kann seine Leistungen im Vergleich zu Gleichaltrigen als minderwertig empfinden, wenn er bemerkt, dass er viel langsamer lernt und / oder die Lerninhalte in dem Fachbereich Sprache so weit fortgeschritten sind, dass er keinen Anschluss mehr findet. Groß ist nun also die Verantwortung des Lehrers, individuelle Lernschwierigkeiten frühzeitig zu erkennen, um gezielte Lernmaßnahmen in die Wege zu leiten.

Das vorliegende praxisorientierte Buch hat sich zum Ziel gesetzt, einen kurzen Einblick in den Problembereichen Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten zu geben, sowie eine individuelle lerntherapeutische Diagnostik vorzustellen. Anhand eines daraus resultierenden, informellen Behandlungsplans lassen sich dann Förderschwerpunkte ableiten, die im schulischen bzw. außerschulischen Rahmen mit Hilfe gezielten Lernmaterials erarbeitet werden müssen. Lehrerfortbildungen und natürlich die Arbeit mit Kindern / Jugendlichen / Erwachsenen mit den unterschiedlichsten Lernauffälligkeiten und -störungen, sowie die Arbeit in einem interdisziplinären Team veranlasste mich, meine Erfahrungen zu veröffentlichen. Im Laufe meiner mehrjährigen Tätigkeit entwickelte ich die Ihnen nun vorliegende Diagnostik, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Ebenso wurde oftmals der Wunsch an mich herangetragen, eine Liste mit Fördermaterialien herauszugeben. Eine geringe Auswahl verschiedener Spiele und Lehrmaterialien finden Sie im Anhang.

Ich hoffe, dass Sie mit diesem Band sowohl den theoretischen Hintergrund der LRS kennenlernen werden und vor allen Dingen den Praxisteil für Ihre pädagogische Tätigkeit verwenden können.
Ich bedanke mich bei meinen Kolleginnen für die Durchsicht einiger Manuskripte, sowie für die fruchtbaren Diskussionen.

Nicole Ramacher-Faasen, 1997